Edelstahl-Firma liefert nach Vietnam

Ein Unternehmen aus Crimmitschau hat eine Nische gefunden. Die Warmwasserspeicher kommen weltweit zum Einsatz.
Crimmitschau – Zwischen 6000 und 7000 Warmwasserspeicher verlassen pro Jahr die Produktionshallen der Firma RUDERT Edelstahl-Technik in Crimmitschau. Die Speicher kommen mittlerweile weltweit zum Einsatz. „Wir haben uns in einer Nischenbranche durchgesetzt und in Deutschland zum Marktführer entwickelt“, sagt Geschäftsführer Stefan Rudert. Weiterhin werden Wärmetauscher und Spezialapparate für die Pharma- und Lebensmittelindustrie gefertigt. Aktuell wird an einem Auftrag für eine Kaffeefabrik in Vietnam gearbeitet. Vor wenigen Tagen hat die Firma das 25-jährige Bestehen gefeiert.

Die Firma RUDERT Edelstahl-Technik hat sich im letzten Vierteljahrhundert kontinuierlich entwickelt: Der Start ist im Sommer 1992 mit 10 Mitarbeitern erfolgt. Die ersten Standorte befanden sich in Feuchtwangen und in Neukirchen. 1995 war der Umzug in den Neubau im Gewerbegebiet in Crimmitschau möglich. Die Zahl der Mitarbeiter ist auf 68 (2006) und 92 (2009) gewachsen. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen rund 130 Frauen und Männer. Dabei könnte es durchaus noch mehr Beschäftigte geben. Stefan Rudert spürt aber den Fachkräftemangel in der Region. „Wir haben vor allem Bedarf an Anlagenmechaniker für Apparate- und Behälterbau“, sagt Rudert, der sich auch um den Berufsnachwuchs kümmert. Derzeit befinden sich sieben Lehrlinge in der Ausbildung.

Welchen Grund gibt es für die erfolgreiche Entwicklung? „Man braucht gute Kunden und zuverlässige Mitarbeiter. Wir haben beides“, freut sich der Geschäftsführer und schiebt nach: „Natürlich gehört auch Glück dazu. Momentan profitieren wir von der guten Konjunktur „. Das wirkt sich auch auf den Umsatz aus. Er lag 2015 bei 16,4 Millionen Euro. 2016 wurden 17.5 Millionen Euro erreicht.
Auf dem Areal am Sachsenweg stehen Produktionshallen mit einer Gesamtgröße von rund 22.000 Quadratmetern zur Verfügung. Nachdem sich der Betrieb in der Vergangenheit mehrfach erweitern konnte, sind die Platzreserven aufgebraucht. Trotzdem ist – wenn es die Auftragslage erfordert – eine Erweiterung der Produktion denkbar. „Das wäre möglich, wenn wir in weiteren Bereichen auf den Schichtbetrieb umsteigen“, sagt Rudert.

Trotz der Verantwortung für die eigene Firma engagiert sich Stefan Rudert noch im Ehrenamt. Er ist Ortsvorsteher in Frankenhausen, sowie jeweils stellvertretender Vorsitzender des Eishockey- und Tennisclubs Crimmitschau (ETC) und des Vereins sächsischer Heimatschutz. Das Engagement wurde von der Stadt zu Beginn des Jahres mit der David-Friedrich-Oehler-Medaille gewürdigt. Zum Firmen-Jubiläum wurden die Gäste gebeten, auf Blumen und Geschenke zu verzichten. Stattdessen wurden Geldspenden gesammelt. Dadurch kam für ETC und Heimatschutz-Verein eine vierstellige Summe zusammen.

(Holger Frenzel in der Freien Presse vom 06. September 2017)